Korkenzieherhasel, Corylus avellana

Die KORKENZIEHERHASEL (Corylus avellana Contorta) ist eine Zuchtform der Wald-Haselnuss und zähltzu den Birkengewächsen. Sie wurde Ende des 19. Jahrhunderts auf den britischen Inseln entdeckt und erstmals beschrieben.

Die Triebe dieser Zierform wachsen korkenzieherartig. Eine Korkenzieherhaselnuss unterscheidet sich von der herkömmlichen Haselnuss durch ihre stark gewundenen Zweige. Eben wie ein Korkenzieher windet sich der einzelne Ast um sich selbst und gibt dem Strauch seine besondere Erscheinungsform. Durch Einkürzen von älteren Ästen ist beim Neuaustrieb ein besonders starkes Winden der Triebe zu erzielen. Die Korkenzieherhasel ist veredelt, hat nur einen Stamm und ist schwachwachsend. Ihre gelben Blütenkätzchen zeigen sich ab Februar bis März in voller Pracht, jetzt ist der Frühblüher auch am auffälligsten. Auch ihre braune, glatte Rinde kommt im Kontrast zu den Blüten besonders schön zur Geltung. Das rundlich-herzförmige Blattwerk der Korkenzieherhaselnuss ist gewellt und erstrahlt in einem frischen Mittelgrün. Die Belaubung wechselt im Herbst dann in ein prächtiges leuchtendes Orangegelb.

Die sehr besonderen Zweige sind im übrigen auch sehr beliebt bei Floristen und Innenraumgestaltern.

Ziergehölz mit fromschönen verdrehten Zweigen

Ein sonniger bis halbschattiger Standort ist perfekt. Je schattiger der Standort liegt, umso langsamer wächst der Baum. Die Blätter sind frischgrün und herzförmig aber auch stark runzelig und manchmal eingerollt. Durch Einzelstellung im Garten wird er zum dekorativen Blickfang. Bei einer Wuchshöhe von 2 bis 2,5 Metern ist aber auch die Platzierung der Pflanze auf Terrassen in Kübeln möglich. Ein gewöhnlicher Gartenboden ist dem Baum ausreichende Grundlage, um dem Flachwurzler eine ordentliche Basis zu bieten. Aber je nährstoffreicher der Untergrund ist umso besser. Möchten Sie den Haselnussbaum in seinem Wachstum unterstützen, freut er sich über eine Kompostgabe im Frühjahr. Auch kalkhaltiger Boden wird von diesen Pflanzen gut toleriert.

Die Kätzchen dieses Baums erscheinen meist im März noch vor dem Laubaustrieb und schmücken den noch kahlen, mit seinen verdrehten Ästen bizarr ausschauenden Haselstrauch in bemerkenswerter Weise. Der Baum bildet ebenfalls essbare Nüsse aus, ist aber nicht sonderlich ertragreich. Der Geschmack der Nüsse erreicht auch leider nicht die hohe Qualität, wie Sie sie beispielsweise mit der Butler Haselnuss oder gar der Webbs Preisnuss erzielen werden. Dennoch sind die Nüsse, die ab September reifen, schmackhaft und auch sammelwürdig.

Die Korkenzieherhaselnuss (Contorta Corylus avellana) ist aber in jedem Fall eine sehr besondere Pflanzenzierde in Ihrem Garten. Der Wuchs des Baumes ist aufrecht und breit. Im Alter neigt er dann dazu etwas überzuhängen. Die Pflanze wird weniger wegen Ihrer Früchte als viel mehr wegen ihres ungewöhnlichen Erscheinungsbildes angepflanzt. Der Ernteertrag ist hier also eher nebensächlich. Beachten Sie nur beim Pflanzen, dass die Veredelungsstelle knapp unter der Erde sitzt, um die Bildung von Wildtrieben zu verhindern, die die Pflanzen andernfalls gerne bilden. Diese sollten Sie am besten immer sofort und komplett entfernen. Das Gehölz ist ansonsten pflegearm und gut schnittverträglich. Der Baum zeigt zudem eine gute Frosthärte auf und bedarf nur bei anhaltender extremer dauerhafter Trockenheit zusätzliche Wassergaben.